mit Abendvortrag von Antonietta di Giulio, anschl. Apéro
"Zeit in Himmel, Heilsgeschichte und Alltag: Zeitauffassung und Zeitmessung im Mittelalter "
Über Christus wird gesagt, er sei der, der war, der ist und der sein wird, d.h., er ist ausserhalb der Zeit. Die Bibel enthält aber auch viele Zeitangaben, die eine menschliche Dimension haben. Die Schöpfung hat sieben Tage gedauert, Christus ist nach drei Tagen vom Tod auferstanden, beim Öffnen des siebten Siegels tritt im Himmel Stille ein, "etwa eine halbe Stunde lang"(Off 8,1). Die Heilsgeschichte hat einen Anfang und ein Ende und die Geburt Christi ist der Wendepunkt, d.h., es gibt ein Vorher und ein Nachher. Das Kirchenjahr wird bestimmt durch exakt datierte heilsgeschichtliche Ereignisse. Die biblischen, himmlischen und heilsgeschichtlichen Zeitauffassungen und Zeitmessungen finden wir in sakralen Werken des Mittelalters vielfach dargestellt. In diesen wird aber Zeit nicht nur als religiöse und theologische Grösse sichtbar, sondern auch als Alltagsgrösse, gemessen in Jahren, Monaten, Tagen und Stunden. Im Vortrag wird erörtert, wie mit Zeit in der mittelalterlichen Theologie und Religion und im mittelalterlichen Alltag umgegangen wurde.
Seit 1992 führt der Verein Kunst und Kirchenbau Reisen zur Symbolik und Geschichte mittelalterlicher Kunst durch.
Die Führungen erfolgen durch ein Team mit langjähriger Erfahrung und vertieften Kenntnissen mittelalterlicher Kunst und Symbolik. Das Führungsteam besteht aus Fachleuten verschiedener Richtungen (Kunstgeschichte, Geschichte, Philosophie, Theologie etc.).
Unsere Stärke gegenüber anderen Reiseveranstaltern liegt darin, dass zumeist in kleinen Gruppen und in intensivem Gespräch gemeinsam gearbeitet wird: Die individuelle Erfahrung der Teilnehmenden verbindet sich mit der unmittelbaren Anschauung der Kunstdenkmäler.
Mit der Erschliessung ihres historischen und geistigen Umfeldes können grössere Zusammenhänge erfasst und nachvollzogen werden. Den Teilnehmenden eröffnen sich so überraschende Zugänge zu vielleicht altbekannten, vielleicht erstmals betrachteten Werken und lassen diese in neuem Licht erscheinen.